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Renaissance der Elektromobilität? Die ersten Geschwindigkeitsrekorde lieferten Elektroautos. Als Carl Benz 1886 zum ersten Mal sein dreirädriges Auto mit Ver- brennungsmotor in Mannheim präsentierte, war die Jungfernfahrt eines Elektroautos von Gustave Trouvé bereits fünf Jahre alt. Nach Jahrzehn- ten des Winterschlafs präsentieren sich e-Autos kraftvoll wie noch nie. Die ersten Geschwindigkeitsrekorde stellten Elektroautos auf. Im April 1899 schaffte das zigarrenförmige e-Auto „La Jamais Contente“ bei einem Rennen nahe Paris beinahe 106 km/h. Die „Elektrische Viktoria“ von Siemens beförderte ab 1905 Hotelgäste elegant durch Berlin, damals schon mit einer Reichweite von 80 km. Auf der Pariser Weltausstellung war 1900 der Lohner-Porsche zu bestaunen, mit elektrisch betriebenen Vorderrädern, später folgten ein Allradmodell sowie eine Hybridvariante mit einem Benzinmotor. Erst mit dem aufkom- menden Ölboom der zwanziger und dreißiger Jahre entschied sich die Systemfrage zugunsten der Verbrennungsmotoren. In Österreich sind Ende des dritten Quartals laut Statistik Austria 4.692.178 Pkws zugelassen. Von den Antriebssystemen her decken Benzin- und Diesel- fahrzeuge die Autoflotte beinahe zur Gänze ab. Einzig die hybriden An- triebe von Benzin- und Dieselmotor, wie sie vor allem bei Taxis zu finden sind, stechen mit 11.641 Stück hervor. Laut dieser Erhebung sind zum Stichtag 30. September 2014 genau 3.038 reine Elektroautos auf hei- mischen Straßen unterwegs. Ende 2013 waren es noch 2.070, ein Jahr davor 1.389. In dieser Zeit hat sich die Anzahl also mehr als verdop- pelt. Gemessen an absoluten Zahlen ist für die klassische Kfz-Industrie scheinbar alles in Ordnung. Fahrzeuge mit alternativen Kraftstoffen oder von Herstellern abseits der ganz großen Player bewegen sich noch nicht einmal im Promille-Bereich. Wie schnell sich der Markt jedoch drehen kann, erlebten Industriegrößen wie Kodak oder Nokia. Kodak zählte in den 1990er-Jahren zu den fünf wertvollsten Marken der Welt, Anfang 2012 musste das Unternehmen Gläubigerschutz beantragen. Noch 1999 ging man bei Kodak davon aus, dass selbst im Jahr 2009 maximal fünf(!) Prozent der Konsumenten digital fotografieren würden. 022 BOEHLERIT MAGAZIN

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